Hochwassernachrichtendienst Bayern

Archivierte Lageberichte

Hochwasserlagebericht Nr. 12 (Archiv) ausgegeben am 04.02.21, 09:45 Uhr

Die gestrigen starken Regenfälle und die gebietsweise noch vorhandene Schneeschmelze haben bei vielen Flusspegeln der nördlichen und östlichen Mittelgebirgslagen zu einem Wiederanstieg in die Meldestufe 2 oder 3, vereinzelt in 4 geführt, weitere Pegel in Mittelfranken, dem nördlichen Schwaben und an der Donau selbst zeigen Wasserstände in Meldestufe 1 oder 2.

Die stärksten Wiederanstiege zeigen diejenigen Pegel, die neben den ergiebigen Regenfällen von zusätzlicher Schneeschmelze betroffen waren (Rhön, Frankenwald, Fichtelgebirge, Oberpfälzer Wald und Bayer. Wald). An den Pegeln Fürth am Berg, Steinberg/Kronach, Schenkenau/Itz, Unterlangenstadt/Rodach, Salz/Fränkische Saale ist Meldestufe 3 überschritten. Am Pegel Mönchröden/Röden ist das Erreichen der Meldestufe 3 nicht auszuschließen. Der Pegel Unsleben/Streu befindet sich in Meldestufe 4 mit fallender Tendenz. Im Einzugsgebiet der Regnitz ist z. T. Meldestufe 1 und 2 überschritten. An den Kopfpegeln haben sich die Hochwasserscheitel bereits vielfach ausgebildet und die Wasserstände fallen wieder. Unterhalb steigen die Wasserstände noch an. In der Folge ist mit weiteren Meldestufenüberschreitungen bis heute Abend am Pegel Mainleus/Main mit Meldestufe 3 und am Pegel Schwürbitz mit Meldestufe 2, bis morgen früh an der Fränkischen Saale am Pegel Bad Kissingen und Pegel Wolfsmünster mit Meldestufe 3 zu rechnen. Am Pegel Fürth am Berg ist heute ein Ansteigen bis in den Bereich der Meldestufe 4 nicht auszuschließen.
Im Oberlauf der Naab und des Regen ist der Hochwasserscheitel bereits erreicht. Der Pegel Cham/ Regen zeigt den Hochwasserscheitel in Meldestufe 3, flussabwärts kommt es zu Anstiegen oberhalb der Meldestufe 1 oder 2. Im Einzugsgebiet der Naab kommt es zu Überschreitungen der Meldestufe 1 und 2, wobei Warnbach/Schwarzach noch deutliche Anstiege oberhalb der Meldestufe 2 aufweist.
In den Oberläufen von Altmühl, Wörnitz und Schwarzer Laaber gab es Wiederanstiege oberhalb der Meldestufe 1. Im weiteren Verlauf wird der Pegel Harburg/Wörnitz ein knappes Überschreiten der Meldestufe 2 aufweisen.
An der Donau selbst entsteht im Oberlauf eine erneute Hochwasserwelle. Der Scheitel hat Neu-Ulm in Meldestufe 2 passiert, flussabwärts erfolgen Anstiege in Meldestufe 1 oder 2, wobei der Pegel Passau/Donau unterhalb der Meldestufe 1 bleibt. Südlich der Donau kommt es nur am Windachspeicher durch einen Stauversuch weiterhin zu Meldestufe 1.

Laut DWD-Aussagen bleibt es heute tagsüber trocken. In der Nacht zum Freitag setzt von Südwesten her Regen ein. Allenfalls im nördlichen Schwaben und im Südwesten Mittelfrankens können nach bis Freitagfrüh 5 bis 7 mm Niederschlag zusammenkommen.
Daher wird sich die Hochwasserlage nicht weiter verschärfen und die Hochwasserwellen verlagern sich weiter flussabwärts.

Nächster Bericht heute gegen 18:00 Uhr


Lokale kurzfristige Abweichungen von dieser Gesamteinschätzung für Bayern sind auf Grund der Unsicherheiten in der Vorhersage jederzeit möglich. Die Vorhersagen an den Pegeln und die Warnungen werden entsprechend fortlaufend aktualisiert.

Zur regionalen Hochwasserlage siehe auch unter Warnungen.

Hinweis: Für lokale Überschwemmungen, wie sie z.B. durch örtlich begrenzte Starkregen (Gewitter) auftreten, können keine Warnungen und Vorhersagen erstellt werden.