Archivierte Lageberichte

Hochwasserlagebericht Nr. 4 (Archiv) ausgegeben am 01.06.24, 08:45 Uhr

Der extreme Dauerregen führt in Schwaben zu einem Hochwasser mit Überschreitungen der Meldestufen 3 und 4, in einigen Ortsteilen drohen Ausuferungen. An der oberen Donau sowie im Einzugsgebiet des Regen wird streckenweise die Meldestufe 3 überschritten.

Der Niederschlagsschwerpunkt der letzten 24 Stunden reichte vom Landkreis Lindau, über den Landkreis Unterallgäu bis zum Landkreis Aichach-Friedberg mit Spitzenwerten um 135 mm. Daraus sind Meldestufe 4 – Überschreitungen an folgenden Pegeln entstanden: Hasberg/Mindel und Fischach/Schmutter. Abflusswerte mit einer Jährlichkeit von ca. 100 weisen folgende Pegel auf: Nattenhausen/Günz und Dasing/Paar. Die Pegel an Günz, Mindel, Zusam, Schmutter steigen weiter in die Meldestufen 3, vereinzelt im Tagesverlauf in die 4 (Fleinhausen/Zusam, Mering und Dasing).

An der Wertach und im oberen Einzugsgebiet der Iller treten leichte Ausuferungen in der Meldestufe 1 auf, der Pegel Wiblingen Iller wird in Kürze die Meldestufe 3 überschreiten.

Bei den nördlichen Donauzuflüssen Altmühl und Naab gibt es im Oberlauf jeweils einzelne Pegel mit Überschreitungen der Meldestufe 1.

Auch im Bayerischen Wald gab es Starkregenfälle, die zu einem Hochwasser führen. Furth im Wald/Chamb meldet die Überschreitung der Meldestufe 3, Cham/Regen wird im Tagesverlauf folgen. Weitere Pegel im Regen- und Naab-Einzugsgebiet zeigen leichte Ausuferungen in Meldestufe 1 und 2.

Das Isar-Einzugsgebiet verzeichnet steigende Wasserstände, derzeit melden nur einzelne Pegel Überschreitungen der Meldestufe 1 und 2 (Raisting/Rott), der Pegel Eching/Windach befindet sich in Meldestufe 3. Im weiteren Tagesverlauf werden weitere Pegel an Isar, Loisach und Ammer die Meldestufen überschreiten. An der Glonn und der Sempt kann Meldestufe 3 erreicht werden. Im Ampereinzugsgebiet kann die Meldestufe 3 morgen erreicht werden. Im Inn-Einzugsgebiet steigen die Wasserstände zunächst unterhalb der Meldestufen.

An der oberen Donau ist ein größeres Hochwasser entstanden. Der Pegel Neu Ulm/Bad Held hat gerade die Meldestufe 3 überschritten und wird im Tagesverlauf den Bereich der Meldestufe 4 erreichen. Unterhalb von Neu-Ulm bis Neuburg steigen die Wasserstände im Tagesverlauf in Meldestufe 2 bis 3 (Günzburg, Neuburg). Im Donauabschnitt von Ingolstadt bis Passau wird es heute zu Anstiegen in den Meldestufen 1 und 2 kommen.

Das Main-Einzugsgebiet war bisher nur am Rande von den Starkniederschlägen betroffen. Deshalb erreichen nur einzelne Pegel im südlichen Regnitzgebiet aktuell die Meldestufe 1. Die Wasserstände an der Regnitz und ihren Zuflüssen im Süden werden bis zum Sonntag weiter ansteigen und dabei Meldestufe 1 bis 2 erreichen.

Die Hochwasserlage wird sich weiter ausweiten, da der DWD weitere Stark- und Dauerregenfälle vorhersagt.

Der DWD informiert: Verbreitet, zum Teil unwetterartiger Dauerregen. Bis Sonntagmorgen rechnen die Modelle mit weiteren 10 bis 20 mm, gebietsweise auch mit 20 bis 40 mm in 24 Stunden, Höchstwerte bis 60 mm beschränken sich sehr wahrscheinlich auf kleine Flächen in den Staulagen der Chiemgauer und Berchtesgadener Alpen. In Franken und der Oberpfalz heute im Tagesverlauf Gewitter mit teils heftigem kleinräumigem Starkregen, teils 10 bis 20 mm in kurzer Zeit.

Nächster Bericht heute gegen 14:00 Uhr

Lokale kurzfristige Abweichungen von dieser Gesamteinschätzung für Bayern sind auf Grund der Unsicherheiten in der Vorhersage jederzeit möglich. Die Vorhersagen an den Pegeln und die Warnungen werden entsprechend fortlaufend aktualisiert.

Zur regionalen Hochwasserlage siehe auch unter Warnungen.

Hinweis: Für lokale Überschwemmungen, wie sie z.B. durch örtlich begrenzte Starkregen (Gewitter) auftreten, können keine Warnungen und Vorhersagen erstellt werden.