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Archivierte Lageberichte
Hochwasserlagebericht Nr. 8 (Archiv) ausgegeben am 02.06.24, 10:30 Uhr
Die Zahl der Pegel mit Überschreitungen der Meldestufe 4 ist weiter gestiegen, wobei die betroffenen Pegel im nördlichen Schwaben überwiegend schon fallen, in den Unterläufen von Paar, Ilm, Abens und Glonn aber noch steigen. Der Hochwasserscheitel der Donau ist derzeit im Bereich von Neu Ulm in Meldestufe 4.
Überschreitungen der Meldestufe 4 melden die Pegel: Neu Ulm - Bad Held/Donau, Kelheim/Donau, Fleinhausen/Zusam, Fischach und Achsheim an der Schmutter, Mering sowie Aichach und Mühlried an der Paar, Geisenfeld/Ilm, Aunkofen/Abens und Hohenkammer/Glonn.
Nach dem gestrigen Deichbruch im Raum Burgwalden/Augsburg ist die Lage an der Schmutter noch angespannt, die Pegel zeigen weiterhin Wasserstände in der Meldestufe 4. Bei den schwäbischen Donauzuflüssen sind die Scheitel vielfach in den Unterläufen: Nattenhausen/Günz in der 3, Offingen/Mindel hat den Scheitel in der 3, Fleinhausen/Zusam fällt in der 4. Die Pegel im Mündungsbereich von Iller und Wertach fallen in der Meldestufe 2.
Bei vielen oberbayerischen Donauzuflüssen steigt das Hochwasser noch in den Unterläufen: Die Hochwasserscheitel befinden sich im Raum Mühlried/Paar und in Aunkofen/Abens in der 4, Geisenfeld/Ilm und Hohenkammer/Glonn steigen weiter in der 4.
Im Isar-Einzugsgebiet steigen die Wasserstände vor allem im Amper-Einzugsgebiet durch die westlichen Zuflüsse stark an. Für Inkofen/Amper ist Meldestufe 3 bis 4 vorhergesagt. Der Pegel Landshut/Isar befindet sich in Meldestufe 3. Im weiteren Verlauf können vereinzelt weitere Pegel an Isar und Loisach die Meldestufe 3 überschreiten, verbreitet gibt es bereits Ausuferungen in Meldestufe 1 bis 2.
Im Inn-Einzugsgebiet sowie an der kleinen Vils kommt es nur vereinzelt zu leichten lokalen Ausuferungen in Meldestufe 1, Dietelskirchen/Kleine Vils in 2.
Bei den nördlichen Donauzuflüssen Wörnitz, Sulzach, Altmühl, Schwarze Laaber und Naab (vor allem Schwarzach und Vils) wird ein Hochwasser mit Scheiteln im Bereich Meldestufe 1 bis 2 erwartet. Im Oberlauf zeigen die Pegel bereits Überschreitungen der Meldestufe 1 und 2. An der Wörnitz kann lokal auch Meldestufe 3 noch knapp erreicht werden (Harburg).
Das Hochwasser am Regen geht im Oberlauf bereits zurück, der Scheitel wird Kienhof heute in Meldestufe 2 passieren und in Marienthal im weiteren Verlauf im Bereich der Meldestufe 3.
Der Pegel Neu Ulm/Bad Held ist im Scheitel bei Meldestufe 4. In Günzburg wird der Scheitel mittags in Meldestufe 3 erwartet, in Dillingen am Nachmittag in Meldestufe 2. Für Donauwörth ist die Prognose durch die Überlagerung der Hochwasserwellen noch mit größeren Unsicherheiten behaftet, Meldestufe 4 wird im Verlauf des Tages überschritten. In Kelheim ist die Medestufe 4 bereits überschritten. Weitere Donaupegel, wie Regensburg und Staubing werden von Sonntag auf Montag folgen. Flussabwärts bis Passau/Donau wird die Überschreitung der Meldestufe 4 am Montag erwartet.
Im Main-Einzugsgebiet treten Starkniederschläge auf. Die Zuflüsse zum oberen Main sind zum Teil schnell angestiegen und haben vereinzelt zu Überschreitungen der Meldestufe 1 und 2 geführt, an der Itz (Schenkenau), der Fränkischen Rezat (Mitteldachstetten) und Schwarzach (Rasch) auch bis in Meldestufe 3. Die Pegelstände an den Unterläufen im Regnitzgebiet sowie an der Baunach und am Main steigen weiter an. Für die Pegel im Regnitz-Gebiet und an der Baunach wird weiterhin ein Hochwasser im Bereich Meldestufe 1 bis 2 erwartet, bzw. ist bereits erreicht. Vereinzelt kann Meldestufe 3 auch an weiteren Pegeln noch auftreten. Am Main selbst werden Mainleus und Kemmern Wasserstände in der Meldestufe 1 haben, flussabwärts wird derzeit kein Hochwasser erwartet.
Die Unwetterwarnlage vor ergiebigem Dauerregen ist zu Ende gegangen, aber ab den Mittagsstunden treten von Nordosten kommend gebietsweise kräftige Gewitter mit Unwetterpotenzial auf. Der Fokus liegt hierbei auf dem (teils auch mehrstündigen) Starkregen. Dabei können kleinräumig 25 bis 40mm in kurzer Zeit, lokal eng begrenzt auch bis 70 mm innerhalb weniger Stunden zusammenkommen. Der vom DWD bewarnte Bereich reicht vom nördlichen Donauvorland bis nach Franken.
Die Hochwasserlage kann dadurch eventuell in einigen Gebieten eine Verschärfung erfahren.
Nächster Bericht heute gegen 15:00 Uhr
Lokale kurzfristige Abweichungen von dieser Gesamteinschätzung für Bayern sind auf Grund der Unsicherheiten in der Vorhersage jederzeit möglich. Die Vorhersagen an den Pegeln und die Warnungen werden entsprechend fortlaufend aktualisiert.
Zur regionalen Hochwasserlage siehe auch unter Warnungen.
Hinweis: Für lokale Überschwemmungen, wie sie z.B. durch örtlich begrenzte Starkregen (Gewitter) auftreten, können keine Warnungen und Vorhersagen erstellt werden.