Hochwassernachrichtendienst Bayern

Archivierte Lageberichte

Hochwasserlagebericht Nr. 9 (Archiv) ausgegeben am 11.03.06, 18:17 Uhr

Hochwasserlagebericht Nr. 9
ausgegeben am 11.03.2006 um 18:00 Uhr

In den Hochwassergebieten entlang der Donau hält die Hochwasserlage weiter an.

Im Donaugebiet verbleibt die Paar im Unterlauf zunächst noch in Meldestufe 4, Wörnitz und Abens in Meldestufe 3. An Schmutter, Glonn und Rott in Niederbayern wird örtlich noch die Meldestufe 2 gemeldet.

In den Einzugsgebieten von Naab und Regen gehen die Wasserstände deutlich zurück (Ausnahme Haidennaab und Unterköblitz) und vereinzelt ist noch Meldestufe 1 erreicht.

An der Donau werden in Donauwörth fallende Pegelstände im Bereich der Meldestufe 2 gemeldet, Ingolstadt verbleibt weiter in Meldestufe 1. In Kelheim ist die Meldestufe 4 nach wie vor überschritten und die Wasserstände haben den Scheitelbereich (ca. 610 cm) erreicht. Der Pegel Regensburg und Eiserne Brücke verbleiben weiter im Bereich der Meldestufe 3.

Im Donauabschnitt von Regensburg bis Vilshofen wird verbreitet die Meldestufe 3 erreicht, die Pegel steigen weiter leicht an. In Deggendorf wird der Scheitel erst Sonntagnachmittag erwartet.

Im Regnitzgebiet fallen die Wasserstände in den Oberläufen der Flüsse. Nur die Pegel an der Aisch verharren noch in Meldestufe 3. Der Scheitel der Hochwasserwelle befindet sich im Raum Bamberg und hat am Pegel Pettstadt den Meldebeginn überschritten. Im Einzugsgebiet des Oberen Mains herrscht im Unterlauf der Itz weiter die Meldestufe 3. Sonst fallen die Wasserstände. Am oberen Main selbst hat sich eine kleinere Welle gebildet, wodurch die Wasserstände am Pegel Kemmern die Meldestufe 1 überschritten. Der Scheitel der Welle wird im Laufe der Nacht den Pegel Trunstadt erreichen und dort die Meldestufe 1 auslösen. In Schweinfurt wird die Welle morgen früh im Bereich der Meldegrenze erwartet.

Laut Vorhersagen des Deutschen Wetterdienstes überquert in der nacht von Samstag auf Sonntag eine Kaltfront Bayern und bringt im Flachland 10 – 15 cm, in Alpennähe 20 cm und in Staulagen um 30 cm Neuschnee. Für den morgigen Sonntag ist Dauerfrost vorhergesagt. Es wird daher kein abflusswirksamer Niederschlag und keine Schneeschmelze erwartet. Dennoch setzt sich die Hochwasserlage weiter fort, da das Wasser in den Flüssen vielerorts nur sehr langsam abfließt.



Nächster Bericht morgen gegen 09:00 Uhr.

i.A. Stoermer

Erläuterung der Meldestufen:
Meldestufe 1: Meldebeginn überschritten, stellenweise kleine Ausuferungen
Meldestufe 2: Land- und forstwirtschaftliche Flächen überflutet oder leichte Verkehrsbehinderungen auf Hauptverkehrs- und Gemeindestraßen.
Meldestufe 3: einzelne bebaute Grundstücke oder Keller überflutet oder Sperrung überörtlicher Verkehrsverbindungen oder vereinzelter Einsatz der Wasser- oder Dammwehr erforderlich.
Meldestufe 4: bebaute Gebiete in größerem Umfang überflutet oder Einsatz der Wasser- oder Dammwehr in größerem Umfang erforderlich.

Telefonansage: (089) 9214-1588
Bayerntext Tafel Nr. 647
Zusätzliche Informationen und Pegelstände im Internet: www.hnd.bayern.de

Nächster Bericht morgen gegen 09:00 Uhr


Lokale kurzfristige Abweichungen von dieser Gesamteinschätzung für Bayern sind auf Grund der Unsicherheiten in der Vorhersage jederzeit möglich. Die Vorhersagen an den Pegeln und die Warnungen werden entsprechend fortlaufend aktualisiert.

Zur regionalen Hochwasserlage siehe auch unter Warnungen.

Hinweis: Für lokale Überschwemmungen, wie sie z.B. durch örtlich begrenzte Starkregen (Gewitter) auftreten, können keine Warnungen und Vorhersagen erstellt werden.